«Re-Bell» Industrielles Erbe – lebendige Zukunft Studienauftrag

Das rund vier Hektar grosse Bell-Areal in Kriens ist derzeit vom umgebenden Quartier abgeriegelt und soll nun geöffnet werden. Die Eigentümerschaft sucht ein Leitbild für einen lebendigen Stadtbaustein mit Ausstrahlung. Die industrielle Geschichte des Ortes ist spür- und erlebbar, denn das Gewerbe bleibt integraler Bestandteil des Areals. Ein Miteinander soll ebenso gefördert werden wie der ungestörte Rückzug ins Private.

Das neue Bebauungsmuster sieht zeilenförmige Baukörper und Punktbauten vor. Das Herz des Areals bildet der neue «Bell-Platz», an dem zwei Hochhäuser geplant sind. Die Konzentration der Bauvolumen in den höheren Solitärbauten spielt viel Arealfläche frei, die den Bewohnern und dem Quartier als Freiraum für Aktivitäten und Erholung zur Verfügung steht. Zudem bieten gerade die oberen Stockwerke den zukünftigen Nutzern eine Weitsicht vom Pilatus bis zum Vierwaldstättersee.

Die gewerblichen Nutzungen konzentrieren sich einerseits auf den «Werk-Cluster», in dem kleingewerbliche und handwerkliche Betriebe möglich sind. Am zentralen «Bell-Platz» sind erdgeschossig ein Café, Kinderhort, Ateliers, Gemeinschaftsräume, Velowerkstatt und ähnliche Nutzungen möglich. Die Eigentumswohnungen sind in den höheren Gebäuden platziert, die genossenschaftlichen Wohnungen befinden sich in zeilenförmigen Baukörpern und sind über Laubengänge erschlossen.

Das Bell-Areal ist in allen Richtungen durchlässig für Fussgänger und Velofahrer. Das neue Quartier ist verkehrsfrei. Der Grossteil des Areals ist begrünt. Wasserbecken, Brunnen und offen geführte Wasserrinnen tragen zur sommerlichen Kühlung des Quartiers ebenso bei wie die begrünten Innenhöfe und Fassaden. Die senkrecht zum angrenzenden Hang im Norden platzierten Zeilenbauten erlauben eine sommerliche Durchlüftung des Areals durch die abfallenden Hangwinde.